Posts Tagged ‘ demokratie ’

Warum wählen jetzt besonders wichtig ist

Bundeskanzleramt

Sitz des Bundeskanzlers* in Wien

In einigen meiner vorherigen Posts (z.B. 101st time, Demokratie und Kommunikation) hab ich bereits einer meiner Grunddevisen angedeutet. Die da lautet: you gotta work the system in order to achieve something. Darum kann ich mit Aufforderungen, nicht wählen zu gehen nicht viel anfangen. Und Wünsche, wie die digioms, nach einem unangenehmen, bedeutsamen Bundespräsidenten (oder sogar -in), sind zwar nett, führen aber ins Leere.

Ich bin der Überzeugung, nicht wählen geht von der falschen Prämisse aus, dass ein Protest etwas bewirkt. Dahinter steht das absurde Axiom, das politische System wäre eine Entität, die auf den Protest entsprechend reagieren könnte. Tatsächlich aber ist das politische System eben genau das: Ein System. Und wie viele Systeme funktioniert auch dieses nach dem Attraktoren-Prinzip: Dort, wo etwas (zu holen) ist, dort engagiert man sich.

Das Nicht-Wählen hat dazu geführt, dass das Bundespräsidenten*amt von den Parteien selbst derzeit als nichts anderes gesehen wird, als ein ehrenvolles Pensionistenheim – wie es vor einigen Jahren sogar die Zeitungen noch gewusst haben. Genau um diese Parteien aber muss es uns gehen, denn sie sind es im Endeffekt, die wir davon überzeugen müssen, dass es sich etwas bringt, sich bei den Bundesptäsidenten*wahlen zu engagieren. Und dies tun wir nicht, indem wir sie verweigern, das heißt links liegen lassen, sondern indem wir jetzt erst recht wählen gehen. Erst das wird den Parteien einen Anreiz geben, das nächste Mal eine tatsächliche Bundespäsidenten*wahl anzustreben.

„Bedaure, zu beschäftigt…“

Taken at BarCamp Miami. Summary and updates at...
Leere Blogs und keine Leser?

Mein heutiger Beitrag ist eine Spontankreation eines Posts, wie ich ihn seit etwa einigen Monaten plane, schreibe und wieder verwerfe. Daran lässt sich wohl erkennen, wie wichtig mir das Thema ist. Titel meiner Entwürfe reichen von „Bloggende Autopoiesis“ über „Demokratie: Blog?“ bis zu einem erschöpfenden „Warum wir keine Themen haben und warum uns das besorgen sollte“.

Seit mindestens 2 Jahren beschäftige ich mich nun mit der politischen, gesellschaftlichen und psychologischen Relevanz der verschiedenen Internetmedien. Was mich dabei stets fasziniert hat, ist die Tatsache, dass man (d.h. TheoretikerInnen wie auch BloggerInnen) zwischen einer deutschen und einer österreichischen Blogosphäre unterscheidet. Warum? Weil sich die meisten österreichischen BloggerInnen durch Events wie Blogtail, Web Montag und BarCamps kennen. Etwas, das Thomas Lohninger zu folgender Aussage verleitet hat:

Socialhack Twitter
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Demokratie und Kommunikation

ツ Some look at this picture and see pencils... I look at it and see democracy

Falsch verstandene Demokratie?

Demokratie und Kommunikation gehen Hand in Hand. Damit meine ich nicht, dass der „Wille des Volkes“ nicht ohne Willensbekundung denkbar ist; ich meine das ganz allgemein: Der Stoff der Demokratie ist Kommunikation. In endgültiger Konsequenz hat mich erst Jürgen Koprax darauf gebracht und die direkte Verbindung, die Thema dieses Posts ist,  ist mir erst klar geworden, als ich einen Gastartikel von Jonathan Githens-Mazer und Robert Lambert im Guardian gelesen habe.
In dem Artikel ging es um die Rolle von Medien und PolitikerInnen bei der Produktion von Islamophobie (woran man auch das Selbstverständnis des Guardians erkennt). Wie es sich in der medienvermittelten Entfernung anhört, wird die Atmosphäre in England zunehmend gewaltbereit und rassistisch.

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UDHR Spotlights – Artikel 21

Artikel 21 – Allgemeines und gleiches Wahlrecht

(1) Jeder Mensch hat das Recht, an der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten seines Landes unmittelbar oder durch frei gewählte Vertreter teilzunehmen.

(2) Jeder Mensch hat unter gleichen Bedingungen das Recht auf Zulassung zu öffentlichen Ämtern in seinem Lande.

(3) Der Wille des Volkes bildet die Grundlage für die Autorität der öffentlichen Gewalt; dieser Wille muss durch periodische und unverfälschte Wahlen mit allgemeinem und gleichem Wahlrecht bei geheimer Stimmabgabe oder einem gleichwertigen freien Wahlverfahren zum Ausdruck kommen.

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